Die Installation Jupiter im Oktogon besteht aus drei unterschiedlich großen Spiegeln, wobei der Kleinste, der sogenannte Jupiter (C) auf beiden Seiten eine spiegelnde Oberfläche besitzt. Daraus ergeben sich vier spiegelnde Objekte, die vereint in einer Installation, neue Ansichten des historischen Ausstellungsraumes liefern.
Der größte der drei Spiegel (A) misst im Durchmesser 2 m und befindet sich am Boden, in der Mitte des Raumes, ausgerichtet nach oben in den Kuppelbereich. Eben dort, im Zentrum der Kuppel, ist ein weiterer Spiegel (B) mit einem Durchmesser von 1,5 m angebracht, welcher das Bild des am Boden liegenden Spiegels wiedergibt. Der bereits genannte Jupiter ist durch eine Halterung mit dem Kuppelspiegel verbunden und ist mit 50 cm der kleinste der Spiegel. Motorenbetrieben umkreist der Jupiter den anderen „Planeten“ (B), wodurch starre Spiegelbilder vermieden und permanent neue Bilder produziert werden. Dieser Effekt wird zudem verstärkt durch den am Boden liegenden Spiegel (A), der durch eine Kippvorrichtung ständig in Bewegung bleibt. Dadurch bleibt nicht nur die Bildproduktion fließend, das Kippen des Spiegels ermöglicht zudem, den gesamten Kuppelraum des Oktogons im Spiegel einzufangen. Im am Boden liegenden Spiegel (A) finden sich somit das Abbild der Kuppel samt Kuppelspiegel (B) und dessen Spiegelbild, als auch die vom Jupiter auf den Bodenspiegel projizierten Bilder wieder. Dabei scheinen die Spiegelungen innerhalb der Spiegel schier unendlich und die Grenzen zwischen Bild und Abbild verwischen immer stärker, sodass der Betrachter letztendlich das gesamte Ausmaß der Spiegelungen und die Vielzahl der Bilder nicht mehr fassen kann. Hinzu kommt die Reflektion des eigenen Spiegelbilds, sofern man als Besucher an den Bodenspiegel (A) herantritt. Die Integration des eigenen Abbildes scheint den Betrachter noch mehr zu verwirren, was zuletzt auch auf das Schwindelgefühl beim Blick in den Spiegel, zurückgeführt werden kann. Geht man nun aber ein Stockwerk höher und betrachtet die Installation von oben, durch die Rundbögen des Umgangs, so ist man als Besucher nicht länger in das Geschehen direkt integriert, sondern fungiert als Beobachter. Außerdem ergeben sich hierbei zwangsläufig, aufgrund des veränderten Blickwinkels, neue Bilder.
Text: Lisa Altschwager