קדושה – Die Neue Synagoge in Mainz von Manuel Herz

Manuel Herz, Jüdisches Gemeindezentrum und neue Synagoge „Licht der Diaspora“, 2008-2010, Mainz, Synagogenplatz. Copyright: Bildnummer: JUED011/ © Sascha Kopp

Sanft verschwindet das blau-grün schimmernde, monumentale Gebäude zwischen den Bäumen der Wohnsiedlung in der Mainzer Neustadt. Auf den ersten Blick wirkt das sakrale Gebäude trotz seiner beeindruckenden Größe nicht wie ein jüdisches Gottes- und Gemeindehaus. Der postmoderne Bau erinnert, mit seinen kubischen, zerklüfteten und scheinbar wieder aufeinandergesetzten Formen, an die dem Dekonstruktivismus zugeschriebene Gebäude.

Der zwischen seiner stabilen und soliden Erscheinung und dem sanften, harmonischen  einschmiegen in das Stadtbild changierende Aufbau lässt sich dabei nur schwer in beschreibende Worte fassen.

Es ist ein Bauwerk, dass die gesellschaftliche Intension des Kölner Architekten Manuel Herz (*1969) voll und ganz erfüllt: Aufmerksamkeit erregen, Fragen aufwerfen, Interesse, Zweifel aber auch Hoffnung evozieren. Aber auch kunsthistorisch kann es als ein richtungsweisendes Gebäude der gegenwärtigen Architektur bezeichnet werden. Dabei ist das seit 1999 bestehende Projekt nicht nur für die Zukunft ausschlaggebend, sondern darf auch als ein Wegmarker in der Landkarte religiösen und vor allem jüdischen Bauens in Deutschland gesehen werden.

Es soll den Juden in Mainz und Umgebung ein Kulturgut und ein Zusammengehörigkeitsgefühl in einem Raum geben, welcher geformt durch seine Architektur im Alltag und Rollenbild der Stadt sichtbar macht und einen wichtigen Ort bildet. Dieser religiöse und kulturelle Raum hat die Anforderung eine geschichtliche Verknüpfung herzustellen und aktiv das Bewusstsein der Mainzer Gemeinde zu schärfen, sowie die Zurückgezogenheit der jüdischen Gemeinde mit Mut und Sichtbarkeit in einem bunten Stadtbild zu prägen.

So ist es mit seinen hohen statischen Anforderungen nicht nur ein Gebäude, sondern gleichzeitig auch ein für das jüdische Volk symbolhafter Schriftzug. Dessen intensivere kunsthistorische Betrachtung und architektonische Analyse und Interpretation gerade durch den Umgang mit den Materialien beim Bau sowie den Verzicht auf Grenzen und dem geistigen Auseinandersetzen des Architekten mit sakralen Gedanken in Verbindung mit Aspekten des profanen Bauens ausgelöst wird.

Ein sakrales Gebäude im urbanen Magenza

Wie Schofar und Kedushah die Fassadenarchítektur formen

Magenza im Wandel der Zeit

קדושה

Die jüdische Gemeinde in Mainz

Quellen zur Neuen Synagoge

Text: Lara Koch