Georg Forster (Abb.3) wurde als erstes Kind des Naturforschers Johann Reinhold Forster und dessen Frau Justine Elisabeth Nicolai am 27. November 1754 in Nassenhuben bei Danzig geboren. In den ersten zwanzig Jahren seines Lebens verbrachte er viel Zeit mit seinem Vater, der ihn auf seinen Expeditionen als Assistent mitnahm. Die wohl größte Expedition, an die er jemals teilnahm, war die zweite Weltreise des Captain James Cook (1772-1775). Mit gerade einmal siebzehn Jahren gehörte er zu den jüngsten Passagieren auf dem Schiff The Resolution. Er war für sein Alter jedoch sehr belesen und hatte sich bereits durch andere Reiseberichte ein breites Wissen über die Südsee angeeignet. Forster war ein Freidenker und hoffte auf eine Welt in der alle Menschen gleichgestellt sind. Doch selbst auf seiner Weltreise traf er auf kein Volk, in dem es keine Hierarchie gab.
Trotz dieser enttäuschenden Erkenntnis hörte er nicht auf an das Gute im Menschen zu glauben: Auf der Suche nach Freiheit und Gleichheit brachte er im weiteren Verlauf seines Lebens ein großes Opfer. Die Stadt Mainz, wo Forster seit 1788 lebte und als Universitätsbibliothekar arbeitete, wurde im Zuge der Französischen Revolution im Jahre 1792 von der französischen Armee besetzt. Daraufhin wurde 1793 die demokratische Mainzer Republik gegründet, die sich dem Revolutionsgedanken Frankreichs anschloss. Forster war eines der Gründungsmitglieder. Während er nach Paris reiste, um die Eingliederung der Mainzer Republik in Frankreich einzuführen, wurde die Stadt von der preußischen Königsarmee zurückerobert. Den Naturforscher betrachtete man seitdem als Vaterlandsverräter. Alle seine Freunde, selbst sein eigener Vater sowie Frau und Kinder, kehrten ihm den Rücken zu. Am 10. Januar 1794 starb er in Paris an einer Lungenentzündung.
Text: Vasiliki Papadopoulou